Lara Kothe
Anprangern, Abwandeln, Abschaffen, Das kritische Potenzial von Editorial Design

Editorial Design wird hier als kritische Praxis, als Tätigkeit mit Wirkungsintention determiniert. Es wird festgelegt, dass für eine kritische Artikulation der Aspekt der Autorschaft eine inhärente Bedingung darstellt. So stehen unabhängige Publikationen im Zentrum des Interesses. Diskursanalytische Methoden und theoretische Rahmungen helfen, die Rolle dieser Medien und der Autor*innen im Prozess der visuellen kritischen Artikulation offenzulegen. Im Fokus stehen Funktionen der kritischen Narrative, eine Typologie dieser sowie der Kontext. Sprich: Wie äussert sich Kritik im Visuellen? Ziel des Projektes ist, durch Analyse der Gestaltungsstrategien und Wirkungsintentionen, Designproduzent*innen und –rezipient*innen zu einem reflektierten Umgang mit kritisch zu betrachtendem Material zu befähigen. Zudem leistet das Projekt einen Bestandteil der Theoriebildung über die Herstellung von kritischen Narrativen und trägt so zu dem Verständnis um Editorial Design als kritische Praxis bei.

MA Design

Kunstgattung: Design Research
Medium: Publikation
Materialität: Digitaldruck
Masse: 156 × 226 mm

Mentorat Theorie:
Tine Melzer, Robert Lzicar

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Ausgangspunkt der Analyse ist das Cluster Subalternität, bestehend aus vier verschiedenen Cover des Magazins HOTCHA! der Jahre 1969, 1970 und 1971.

Links: HOTCHA! Ausgabe 31 | 1969 (Dargestellt hier: Michelina de Cesare, italienische Räuberin; kein Hinweis auf Fotograf*in)
Rechts: HOTCHA! Ausgabe 33 | 1970 (Dargestellt hier: Apachen-Armee von General George Cook; fotografiert von Gary Wonning)

Links: HOTCHA! Ausgabe 31 | 1970 (Dargestellt hier: Amoydena, Wayana-Frau; fotografiert von Dominique Darbois, ca. 1950)
Rechts: HOTCHA! Ausgabe 57 | 1971 (Dargestellt hier: XX; kein Hinweis auf Fotograf*in)

«Die Kritik hat nicht die Prämisse eines Denkens zu sein, das abschließend erklärt: Und das gilt es jetzt zu tun. Sie muss ein Instrument sein für diejenigen, die kämpfen, Widerstand leisten und das, was ist, nicht mehr wollen. Sie muss in Prozessen des Konflikts, der Konfrontation, des Widerstandsversuchs gebraucht werden. Sie darf nicht das Gesetz des Gesetzes sein. Sie ist keine Etappe in einer Programmierung. Sie ist eine Herausforderung für das, was ist.»

Foucault, Michel (1994): Dits et Écrits IV. Paris 1994; dt. Schriften 4, übers. v. Michael Bischoff u. a. (2005), Frankfurt a. M., 41.

— Thesis/Projektdokumentation auf Anfrage —

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